Juni

Im Juni gab es zwei besondere Erlebnisse, von denen ich gerne erzählen möchte:

Shabbat-Feier

In einer Gemeinschaftszeit haben wir gemeinsam Shabbat gefeiert. Wir haben uns chic gemacht, uns im Gebetshaus-Café getroffen, ein großes Mitbringbuffet aufgebaut und dann mit den jüdischen Gebeten, Shabbat-Wein und typischem Shabbat-Zopf gefeiert. Bei mir haben sich besonders drei Elemente der Shabbat-Feier tief eingebrannt.

1. Die Shabbat-Ruhe: Wir haben uns ziemlich am Anfang der Feier etwas Zeit genommen, um in der Shabbat-Ruhe anzukommen. In diesen Minuten hat sich im Raum Frieden in einer Intensität ausgebreitet, wie ich sie nicht oft erlebe. Es war als würden wir in den Frieden von Jahrtausenden eintreten.

2. Das Kerze-Entzünden: Bei einer Shabbat-Feier kommt der Frau die Aufgabe zu, die Kerze zu entzünden. Bei unserer Feier ist von jedem Tisch eine Frau aufgestanden, um die Tischkerze an einer zentralen Kerze zu entzünden. Als sie das taten, ist in jeder Einzelnen etwas aufgestrahlt. Es war, als würde ihre Weiblichkeit besonders sichtbar, weil sie in diesem Moment an genau dem Platz steht, an den Gott sie gerufen hat.

3. Der Shabbat-Wein: Er hat nach Rosinen geschmeckt und war einfach unglaublich lecker. 😉

Ich habe mir schon oft Gedanken darüber gemacht, den Sonntag schon samstagsabends einzuleuten. Auf Dauer fände ich es schön, es zu schaffen, am Samstag-Abend Shabbat zu feiern und ab diesem Zeitpunkt Sonntag zu haben und alle Arbeit ruhen zu lassen.

Evangelisations-Einsatz

An einem Samstag haben wir uns mit einer Gruppe vom Gospeltribe in einer Gemeinde in der Stadt getroffen. Ziel des Tages war, Neues über Evangelisation zu lernen und zu üben, Menschen von der guten Botschaft von Jesu Tod und Auferstehung und unserer Rettung und Erlösung zu erzählen.

Dafür hat die Gruppe vom Gospeltribe mit uns zuerst einen 1,5-stündigen Workshop durchgeführt, bei dem wir die biblischen Grundlagen von Evangelisation und verschiedene Evangelisations-Stile kennengelernt haben und am evangelistischen Erfahrungsschatz der Workshopleiter teilhaben durften – z.B. an konkreten Methoden für den Einstieg in ein Gespräch über Gott mit fremden Menschen.

Im Anschluss sind wir zu zweit losgezogen, ausgestattet mit einer Methode unserer Wahl und haben Menschen angesprochen, uns mit ihnen über Gott unerhalten, für sie gebetet, sie gesegnet, ihnen Identität zugesprochen.

Am Ende haben wir unsere Erlebnisse zusammengetragen. Wir haben sehr unterschiedliches erlebt: Lustiges, Unangenehmes, aber auch viel Freude bei den Menschen, denen wir gedient haben.

Eine Freundin und ich haben mit zwei Jugendlichen auf einer Parkbank gesprochen, die sehr offen waren. Wir haben ihnen erzählt, dass wir eine Jüngerschaftsschule machen und dass uns interessiert, was Augsburg glaubt. Auf die Frage hin, was sie denn glauben würden, entstand ein längeres interessantes Gespräch. Es war schön, in dessen Verlauf auch Zeugnis von den eigenen Erlebnissen mit Gott geben zu dürfen und auf die großen Fragen des Lebens zu sprechen zu kommen. Beide Jugendlichen schienen von unserem Gespräch berührt zu sein und ich denke, es hat in ihnen nachgewirkt und vielleicht auch die weiteren Gespräche ihres Nachmittags geprägt.

Alles in allem war der Tag eine total schöne Erfahrung. Besonders gefallen hat es mir, zu erkennen, dass Gott uns vorausgegangen ist und alles für uns vorbereitet hat, dass er schon seine Pläne hatte und dass wir daran teilhaben durften. Fremde anzusprechen hat mich Überwindung gekostet, aber als ich erstmal überwunden hatte, hat es richtig Spaß gemacht.

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